Mittwoch, 02 Dezember 2015 18:00

Zirkuszauber bei der Eröffnung des Roncalli-Cafés

Zirkus-Gründer Bernhard Paul feierte am Dienstagabend mit prominenten Gästen sein neues "Roncalli Grand Café" im Levantehaus.

Coffee-to-go ist ihm zuwider. "Die Leute halten in der einen Hand einen Plastikbecher, mit der anderen streicheln sie ihr Handy – keiner redet mit dem anderen und niemand liest mehr Zeitung", sagt Bernhard Paul. Und weil der Zirkus-Roncalli-Gründer und Liebhaber der Wiener Kaffeehauskultur das "nicht nur kritisieren, sondern auch etwas dagegen setzen" will, hat er jetzt im Levantehaus an der Mönckebergstraße das "Roncalli Grand Café" eröffnet.

Am Dienstagabend war die offizielle Einweihungsfeier mit geladenen Gästen und viel Hamburger Prominenz, darunter Schauspieler Heinz Hoenig, Komiker Otto Waalkes und Panik-Rocker Udo Lindenberg. Bis spät in die Nacht wurde gefeiert – unter anderem mit Lili Paul, Tochter des Zirkusdirektors, die Teil des Rahmenprogramms war.

1500 Gäste haben schon mal probiert

In den drei Tagen vor dem Eröffnungsfest was das Kaffehaus schon probehalber geöffnet. Rund 1500 Gäste nutzten die Gelegenheit zur Einkehr.

Auch während Bernhard Paul – in Bikerhose, mit schwarz-weißem Schal und getönter Sonnenbrille – ein paar Stunden vor der Party durch sein Kaffeehaus führt, das der Vorbereitungen wegen geschlossen ist, drücken sich Passanten an den Fensterscheiben die Nase platt. Denn schon von außen wird klar: neben dem Weihnachtsmarkt auf dem Rathausmarkt hat Paul mit dem "Roncalli Grand Café" einen weiteren bezaubernden Ort in der Hansestadt geschaffen; glücklicherweise einen, der das ganze Jahr erhalten bleibt.

Rote Wände und Wiener Kaffeehausstil

Obwohl Paul nach eigenen Angaben "mit dem Dekorieren erst anfangen" will, sind die Räumlichkeiten schon jetzt eine Augenweide. Unten der Verkaufsraum, der von zwei prächtigen Kronleuchtern erhellt wird: rote Wände, geschmückt mit altmodischen Plakaten, davor Regale und Vitrinen im Wiener Kaffeehausstil, gefüllt mit liebevoll verpackten Köstlichkeiten. Bilder und Mobiliar stammen aus Pauls umfangreicher Sammlung, die in Köln eine große Lagerhalle füllt. Ganze Kaffeehauseinrichtungen hat er aufgekauft und vor dem Sperrmüll gerettet.

"Ich bin halb Erfinder, halb Bewahrer", sagt der 68-jährige Wiener. "Und vor allem eins: Perfektionist." Drei Monate habe die "intensive Phase der Umgestaltung" gedauert, so Paul. Schon vorher waren die beiden Etagen, in denen bis Ende letzten Jahre "Die Rösterei" ansässig war, von den Eigentümern des Levantehauses entkernt und nach seinen Vorstellungen restauriert worden: die abgehängte Decke im Obergeschoss wurde entfernt und durch eine Stuck-Decke ersetzt, der alte Treppenaufgang ausgebaut. "Ein modernes Architektending, das nicht hierher passte", sagt Paul und streicht über den Handlauf der neuen Konstruktion. Sie wurde den anderen Treppen der edlen Einkaufspassage nachempfunden und schwingt sich jetzt, mit rotem Teppich ausgelegt, elegant zum eigentlichen Kaffeehaus nach oben.

"Coffee to sit" statt "Coffee to go"

Hier können die Gäste Pauls Credo "Coffee to sit" frönen – in höchst authentischer Atmosphäre. Marmorplatten ruhen auf original geschwungenen Kaffeehaus-Tischbeinen, die Lampen sind Repliken aus der damaligen Zeit, ebenso die Stühle und der prachtvoll verzierte Holztresen. Die Vitrine daneben stammt wiederum aus Pauls Sammlung, ebenso wie die Garderobenständer und die Bilder an den Wänden. Für Zirkus-Flair sorgen Bänke mit rotem Plüsch und Bilder aus Bernhard Pauls Clownstagen. Sogar ein historischer Zirkuswagen wurde originalgetreu nachgebaut, als kleines Separee.

Wie es sich gehört, wenn ein vom Restaurantführer Gault-Millaut ausgezeichneter "Gourmet des Jahres" das Sagen hat, kommt der Kaffee in Bernhard Pauls Café vom besten Anbieter Wiens, das Gebäck aus eigener Herstellung und von den besten Konditoren Hamburgs. Für die kleine, erlesene Speisekarte ist Küchenchef Kai Söth verantwortlich, für den Betrieb des Cafés Timur Weilbier, der Sohn eines Freundes. Timur habe zwar noch keine Erfahrung in der Gastronomie, sagt Paul. Aber dafür wirke er ja aus der Ferne mit – "als Seele und bei Entscheidungsfragen letzte Instanz im Hause."

Text Copyright by Friederike Ulrich / Abendblatt

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